zu meiner Person

Peter Ploschnitznigg

Studium der Pädagogik und Psychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Masterlehrgang - Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung an der Pädagogischen Hochschule Kärnten 

Leitende Funktion in Non-Profit-Organisationen

15 Jahre Begleitung und Beratung von Menschen im Sozial- und Gesundheitswesen

Trainer der Sozialkompetenz Akademie

Systemischer Diplom-Coach / Supervisor

Interner Qualitätsauditor im Sozial- und Gesundheitswesen

Lehrtätigkeit an der Fachschule für Sozialbetreuungsberufe

 

 

 

Beratungsschwerpunkte:

  • Einzel-Coaching
  • Team-Coaching
  • Projekt-Coaching
  • Einzel-Supervision
  • Gruppen-Supervision
  • Fallsupervision
  • Inklusionspädagogik
  • Konflikt- und Krisenmanagement
  • Lebensziel- und Karriereplanung
  • Verbesserung der Reflexionsfähigkeit

Das komplette Angebot finden Sie unter Leistungsspektrum

 

Bei Interesse öffnen:

 


Ich wurde 1977 in Knittelfeld (Stmk.) als zweites von drei Kindern geboren. Aufgrund der Behinderung meiner jüngeren Schwester war ich schon im Alter von fünf Jahren mit dem Themenkreis des Sozial- und Gesundheitswesens konfrontiert. Die Kraft und die Konsequenz meiner Schwester sollten mich nachhaltig prägen. Nichts lag nach der Matura näher als Psychologie und Pädagogik zu studieren. Ich stürzte mich in die Thematik der Integration und Inklusion und verschlag die jeweilige Literatur mit großem Engagement. Ich übersah dabei, dass ich diesen fachlichen Input unreflektiert und theoretisch aufnahm.

Durch die Erkrankung an einer Depression, einer mir sehr nahestehenden Person, erweiterte sich mein Interesse auch auf dieses Themenfeld. Das Jahr 2000 sollte dazu dienen, mich auf meine Unreflektiertheit und theoretische Oberflächlichkeit hinzuweisen. Aufgrund verschiedenster (schwieriger) Umstände nahm ich mitten im zweiten Studienabschnitt eine Vollzeitstelle an. Natürlich als Begleiter von Menschen mit Behinderungen in einer Tageswerkstätte. Diese drei Jahre zeigten mir vieles auf. Ich kannte sehr viele verschieden Konzepte und Methoden der Begleitung von Menschen mit Behinderungen und bildete mich laufend fort. An einem Punkt meiner beruflichen Tätigkeit scheiterte ich jedoch fortlaufend.

Durch intensive Reflexionsarbeit, Supervision und Persönlichkeitsbildung erkannte ich, dass ich Entwicklungen von Menschen mit Behinderungen, hin zu einem größtmöglich selbstbestimmten Leben, entgegen stand. Ich handelte beruflich als Bruder der Menschen mit Behinderungen beschützen wollte. Ich gab alles damit diese Menschen sicher, geborgen, frei von Diskriminierung und (vermeintlich) glücklich in der Einrichtung leben konnten. Kann ständiges schützen und behüten von Menschen dazu beitragen dass eine selbstbewusste, selbstbestimmte und reife Person erwächst? Verliere ich als Begleiter von Menschen mit Behinderungen meine Identität, meinen Sinn und meine Macht wenn die Person mit Behinderungen selbst Entscheidungen trifft und ihr Leben trotz alle Hindernisse / Behinderungen bewältigt? Diese Erkenntnis, mit all ihren schmerzlichen Auswirkungen, betrachte ich heute als richtungsweisend für mein weiteres Leben.

Ich hatte eine neue Perspektive gefunden. Ich beschäftigte mich mit meiner Rolle als Bruder von einem Menschen mit Behinderung und hinterfragte die Rolle als Begleiter von Menschen mit Behinderungen. Letztlich beschäftigte ich mich eingehend mit mir selbst. Mit meiner mir selbst auferlegten Rolle als ausgesprochen sozial kompetent, als Helfer und Beschützer eine sehr große Herausforderung. Nun ging es nicht um diskriminierte, benachteiligte oder "hilfs-bedürftige" Menschen, nun ging es um mich. Ich kündigte meinen Vollzeitjob, suchte eine kleine Wohnung nahe Klagenfurt, machte mich selbständig, hielt mich als Familienintensivbegleiter und Freizeit-/Jobassistent über Wasser und schloss mein Studium ab. Mit meiner "neuen" Perspektive flog mir die spezifische Literatur nur so zu. Ich war, und bin es noch heute, tief beeindruckt von Hans Thiersch und seinen Werken.

Nach Abschluss des Studiums war ich überzeugt, dass die berufliche Welt da draußen schon sehnsüchtig auf mich wartete. Ich gab meine Selbständigkeit auf, kündigte meine kleine Wohnung und durchsuchte die samstägliche Zeitung und das Internet nach Stellenausschreibungen. Der Kärntner Arbeitsmarkt machte einen Umzug notwendig. Nach vielen Misserfolgen und Rückschlägen war mir klar, dass ich meine eingefahrene Schiene in Hinblick meines Berufwunsches verlassen musste. Vier Tage nach dieser Entscheidung hatte ich ein Vorstellungsgespräch, eine Woche danach konnte ich als Berufspädagoge und Jobcoach meine Tätigkeit aufnehmen. Ich hatte einen Bürojob.

Neben den Coachings von langzeitsarbeitslosen Personen lag mein beruflicher Schwerpunkt in organisatorischen und administrativen Tätigkeiten. Ich habe enorm viel gelernt. Nach einigen Monaten interessierte ich mich sehr für verschiedenste Fortbildungen und nahm an einer Informationsveranstaltung für die Ausbildung zum systemischen Diplomcoach teil. Ich war Feuer und Flamme, investierte in meine Zukunft und hatte somit die Chance wieder neue Perspektiven einzunehmen. Fachlich professionell begleitet fand ich nun fundierte Erkenntnisse über das, was ich mir schon lange dachte. Wieder durchschritt ich einen intensiven Weg der Selbsterkenntnis.

Ich empfinde es noch immer als Phaenomen, dass diese Prozesse immer von mir sehr wichtigen Personen und von Büchern begleitet wurden. Dort wurde mir ein Buch geschenkt, vor einem Urlaub fiel mir ein Buch in einer Buchhandlung auf den Fuß, ein anderes Buch fiel von einem oberen Stockwerk auf meine Terrasse. Menschen und Bücher sind mir ausgesprochen wichtig.

Noch während meiner Ausbildung zum Coach fiel meiner Mutter in der samstäglichen Zeitung eine Stellenbewerbung auf. Sie rief mich an und teilte mir mit, dass sie überzeugt sei dies wäre der optimale Job für mich. Wenig engagiert las ich mir diese Ausschreibung durch. Personalverantwortung, Budgetverantwortung, landesweite Führungsaufgabe. Ich schmunzelte und stellte mich mit meinen 28 Jahren in dieser Funktion vor. Ich war überrascht davon, dass sich diese Vorstellung gar nicht schlecht anfühlte. Es handelt sich um eine angesehene Non-Profit-Organisation die in Wohnhäusern und Werkstätten Menschen mit Behinderungen begleitete. Ich hatte die fachlichen Qualifikationen, ich hatte die Berufserfahrung, ich hatte mich intensiv mit mir selbst beschäftigt und würde mich als reife Persönlichkeit bezeichnen, ich war lern- und wissbegierig und vor allem hatte ich Ziele, Missionen und Visionen. Ich schlief schließlich zwei Nächte darüber, schrieb dann eine Bewerbung und war innerhalb weniger Tage vom Wunsch getragen diese Herausforderung annehmen zu wollen. Es klappte.

Nach zwei Vorstellungsgesprächen wurde ich informiert, dass sich die Entscheidungsträger für mich entschieden hätten. Leider erhielt meine Vorfreude einen Dämpfer. Eine mir sehr nahestehende Person war aufgrund einer Krebserkrankung in der letzten Phase ihres Lebens. Mit großem Mut und großer Stärke ging sie einen sehr schweren Weg. Voller Demut und Dankbarkeit durften wir sie, die letzte Phase hier in dieser Welt, begleiten. Beruflich lag nun ein sehr arbeitsreicher und steiniger Weg vor mir. Auf diesem Weg fanden sich Höhen und Tiefen. Es gab Momente höchsten Glücks, in dem der Bruchteil einer Sekunde alles negative entschädigte. Klientinnen und Klienten neu Möglichkeiten erkennen konnten, Erfahrungen sammelten, sich schlicht weg entwickelten. Die ganze Organisation war im Aufbruch.

Wir definierten Ziel, bearbeiteten die Vergangenheit, kreierten Strukturen für die Zukunft und gaben uns den Visionen der Inklusion hin und arbeiteten partizipativ an der Verfolgung von Zielen. Es gab auch Rückschläge, Situationen in denen wir uns fragten "Wozu?". Immer wieder jedoch wurden wir aufgerichtet von der Kraft unserer Visionen und Ziele. Viele Menschen kamen und gingen. Jeder einzelne ist wertvoll und leistete seinen Beitrag. Die Partizipation, der gegenseitige respektvolle Umgang und die Begegnung auf gleicher Augenhöhe schufen ein Klima, das dich des Morgens freudig begrüßte und dich am Abend mit Freude auf den nächsten Tag aus dem Büro entließ.

Beruflich waren diese fünf Jahre das Wichtigste, Intensivste und Lehrreichste bislang. Ich möchte keine Stunde dieser Erfahrungen missen. Nichts dauert ewig. Und so fühlte ich, dass meine Zeit in dieser Funktion gekommen war. Ein sicherer Job, ein guter Verdienst und dennoch, tief in mir entwickelten sich neue Ziele. Wieder wuchs die Neugier welche Möglichkeit es außerhalb dieser Komfortzone gibt. Bei allen Ängsten und Unsicherheiten motivierten mich die Möglichkeiten auf der anderen Seite des sicheren Jobs und des guten Verdienstes, mich zu verändern. Die Ansprüche der Organisation hatten sich verändert, ich wurde von der Neugier geleitet, es war an der Zeit. Die Phase der Verabschiedung begann. Im März 2012 machte ich mich selbständig und stehe Ihnen somit mit meinem Leistungsspektrum mit besten Wissen und Gewissen zur Verfügung. Herzlichen Dank für Ihr Interesse! 

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Peter PLOSCHNITZNIGG-HUBER

Peter Ploschnitznigg


 

Lieblingsliteratur:

Im folgenden sehen Sie eine Liste von einigen Büchern die in meinem Leben von Bedeutung waren/sind. Ich betrachte mich selbst als sehr kritischen Menschen und überprüfe Theorien, Methoden und Gedanken anderer Menschen sehr genau. Nicht alle angeführten Schriften passen in mein Weltbild aber gerade Gegensätze sind das Salz in der Suppe. Bleiben sie kritisch!

Thiersch, Hans: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, 1992, 6. Auflage, Weinheim 2005.

Haushofer, Marlen: Die Wand. Roman. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1991.

Sloterdijk, Peter: Du mußt dein Leben ändern. Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2009.

Elsberg, Marc: Blackout. Roman. Blanvalet Verlag, München 2012.

C.G. Jung: Seelenprobleme der Gegenwart. Rascher Verlag, Zürich und Stuttgart 1931.

Stifter, Adalbert: Die bunten Steine. Der Nachsommer. Die Mappe meines Urgroßvaters. uvm.

Young, William P.: Die Hütte. Roman. Allegria, Berlin 2009.

Carr, Allen: Endlich Nichtraucher. Goldmann-Verlag 1992.

Arntz, William. Chasse, Betsy. Vicente, Mark: Bleep. Wilhelm Heyne Verlag. München 2011.

Michels, Barry. Stutz, Phil: The Tools. Arkana Verlag. München 2012.

Kehlmann, Daniel: Die Vermessung der Welt. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Reinbek b. H. 2008.

Precht, Richard David: Wer bin ich und wenn ja wie viele. Goldmann Verlag. 2010.

Frankl, Viktor E.: Das Leiden am sinnlosen Leben. Verlag Herder GmbH. Freiburg i.B. 2009

Redfield, James: Die Prophezeiungen von Celestin. Heyne-Verlag 1994.

Nowak, Maike M.: Wanja und die wilden Hunde. Mosaik Verlag 2011.

Asgodom, Sabine: So coache ich. Kösel Verlag, München 2012.

Rugaas, Turid: Beschwichtigungssignale der Hunde. Animal Learn Verlag Bernau 2001.

Bettelheim, Bruno: Liebe allein genügt nicht. Klett-Cotta-Verlag 2007.

Miles, Jack: Gott. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH. München 1996.

   
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Ploschnitznigg Begegnung auf gleicher Augenhöhe